Der Power Commander V
Durch den Power Commander V kann die Beschleunigung, das Ansprechverhalten sowie die Leistungskennlinie über den gesamten Drehzahlbereich verbessert werden.
Der Power Commander ist das weltweit meistverkaufte System für Einspritzanlagen-Tuning und macht seit 1998 alle gängigen Motorradtypen schneller und besser. Durch das Plug-and-Play-Prinzip, das lediglich mit dem Diagnosestecker verbunden wird, ist die Montage auch denkbar einfach . In Verbindung mit einem Dynojet Prüfstand ist damit eine komplette Kennfeldoptimierung in sehr kurzer Zeit möglich. Der Gebrauch eines Power Commanders ist im öffentlichen Straßenverkehr nicht zulässig. Er bewirkt das Erlöschen der Betriebserlaubnis und die Verhängung eines Bußgeldes. Mit einem modifizierten Ansaugsystem + Racingkrümmer + Power Commander kann sich eine maximale Mehrleistung von 5 bis 7 PS ergeben.
Grundeinstellungsvorgaben
Die Werte in der Tabelle unten stellen einen Prozentsatz des Kraftstoffwechsels gegenüber dem Grundwert = Bestandswert laut ECU-Map dar . Bei einem Wert von 10 im Kennfeld ist das Motorrad bei der Drosselklappenstellung und dem Drehzahlbereich um 10 % fetter als der Grundwert . Wenn der Wert -10 ist , dann ist er um 10 % magerer als der Bestand . Man hat die Möglichkeit zur Feinabstimmung der Kraftstoffkurve durch Änderung dieser Werte .
Funktionsauswahlmöglichkeiten :
Der Power Commander V bietet als Primary Modul Funktionen an .
6 Varianten stehen im Zusammenwirken/Einzelausführung zur Verfügung.
Map Switch
Quick Shifter
Accel Pump
Startup Fuel
Rev X-tend
Auto Tune
Hauptmerkmale des Power Commander V :
Kennfeldumschaltung ( Map Switch ) :
Das Gerät kann zwei Kraftstoffkennfelder speichern, sodass der Fahrer mit einem optionalen Kennfeldschalter zwischen verschiedenen Leistungseinstellungen wechseln kann .
Gang- und Geschwindigkeitseingang ( Quick Shifter ) :
Durch den Anschluss eines Gangpositionssensors kann der PC V das Kraftstoffkennfeld basierend auf dem aktuellen Gang und der aktuellen Geschwindigkeit anpassen und so eine optimierte Leistung unter verschiedenen Fahrbedingungen ermöglichen .
Erweiterter Kraftstoffwechselbereich ( Accel Pump ) :
Das PCV bietet einen größeren Kraftstoffwechselbereich von -100 % bis +250 % und ermöglicht so im Vergleich zu älteren Modellen deutlichere Anpassungen .
Verbesserte Beschleunigungspumpe ( Startup Fuel ) :
Die Beschleunigungspumpe, die das Ansprechverhalten des Motors beim Beschleunigen verbessert, wurde laut um größere Einstell- und Empfindlichkeitsbereiche erweitert.
Änderung Drehzahlbegrenzer ( Rev X-tend ) :
Ist eine Funktion des Power Commanders, mit man den Drehzahlbegrenzer des Motors ändern kann . Diese Funktion ist nur bei einigen Modellen verfügbar , bei denen der Power Commander die Zündung des Fahrzeugs steuert . Wenn man ein PC V mit „Nur Kraftstoffbetrieb“ besitzt, wird ein Zündmodul als Zubehör, um die Rev X-tend-Funktion nutzen zu können , benötigt .
Optimierung ( Auto Tune ) :
Der Powercommander V wird während der Fahrt immer mehr durch Abrufen neu erfasster AFR-Werte verbessert .
Analogeingang :
Fahrer können verschiedene 0-5-Volt-Sensoren (wie Ladedruck- oder Temperatursensoren) anschließen und individuelle Kraftstoffkennfelder basierend auf den Sensordaten erstellen.
Individuelle Zylinderzuordnung :
Mit einem Gangpositionseingang kann jeder Zylinder unabhängig zugeordnet werden, was eine noch feinere Kontrolle der Kraftstoffzufuhr ermöglicht.
USB-Stromversorgung :
Das PC V wird direkt über USB vom Computer mit Strom versorgt, sodass kein separates Netzteil erforderlich ist .
Die Beschleunigungspumpe ( Accel Pump )
Die Beschleunigungspumpe führt bei schneller Gasbetätigung zusätzlichen Kraftstoff zu.
Hinweis: Das Einspritzsystem des Motorrades verfügt über eine Beschleunigungspumpenfunktion. Die PCV-Beschleunigungspumpe ergänzt die vorhandene Beschleunigungspumpenfunktion .
So konfigurieren Sie die Beschleunigungspumpe:
1. Wählen Sie „Power Commander Tools“ > „Konfigurieren“ > „Funktionsaktivierungen und Auswahleingaben“.
2. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen „Ein/Aus“, um die Beschleunigungspumpe zu aktivieren oder zu deaktivieren.
3. Klicken Sie auf „Konfigurieren“, um das Konfigurationsfenster der Beschleunigungspumpe zu öffnen.
4. Geben Sie im Feld „Trigger (% Delta Drosselklappe)“ eine Zahl zwischen 0 und 100 ein. Diese Zahl gibt die Empfindlichkeit des Beschleunigungspumpenereignisses an. Ein kleinerer Wert erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Beschleunigungspumpenereignisses.
Oder Verwenden Sie die Funktion „Erfassen“, um das Feld „Trigger“ automatisch auszufüllen .
4a. Klicken Sie auf „Erfassen“.
4b.Geben Sie kurz Gas.
4c. Klicken Sie auf „OK“, um die Änderungen zu übernehmen.
5. Geben Sie im Feld „Dauer“ die Anzahl der Motorumdrehungen ein.
Dies ist die Anzahl der Motorumdrehungen, bei denen die PCV-Beschleunigungspumpe Kraftstoff hinzufügt .
6. Geben Sie den Kraftstoffprozentsatz im Feld „Kraftstoffanpassung (%)“ ein.
Dies ist der Prozentsatz an Kraftstoff , der während der Beschleunigungspumpe hinzugefügt werden soll.
7. Klicken Sie auf „OK“, um die Änderungen zu übernehmen.
Die Startup fuel Funktion
Die Startkraftstoff-Option des Power Commander V ermöglicht es , während des Anlassens und des ersten Starts des Motors kurzzeitig Kraftstoff hinzuzufügen oder zu entfernen . Diese Option wird häufig bei großen Motoren verwendet, um das Motorrad im kalten Zustand zum Starten zu bringen.
Falls Start up fuel aktiviert werden soll, muss zuerst die Checkbox (enabled) in der Software markiert werden .
Dieses Feature kann basierend auf Motortemperatur oder Zeit aktiviert werden .
Zeit (Run Time) :
Von der ersten Kurbelwellenumdrehung an wird eine zusätzliche Menge Kraftstoff eingespritzt.
Die Dauer (Run Time) und die Menge (Add Fuel %) kann durch die Software festgelegt werden .
Engine Temp :
Die Software “liefert” eine zusätzliche Menge Kraftstoff, zusätzlich zur Map, basierend auf der Motortemperatur.
Dieses kann nur genutzt werden wenn vorher die Motortemperatur konfiguriert wurde.
Das Autotune
Autotune optimiert den Powercommander V während der Fahrt durch das Ermitteln der aktuellen Lambdawerte über eine Breitbandlambdasonde .
Das Autotune erkennt über eine Breitbandsonde die Gemischzusammensetzung praktisch über das gesamte Drehzahlband .
Das unten gezeigte Diagramm bildet aber nur die Volllastkurve ab. Wegen der fehlenden Sekundärklappen, auf die das
Map nicht vorbereitet war, gab es immer noch den im Teillastbereich viel zu mager laufenden Motor . Zum einen ist die Serien-Lambdasonde mit stark abweichenden Werten hoffnungslos überfordert, weil sie einen zu schmalen Messbereich hat, zum anderen verarbeitet das Steuergerät ihre Signale nur in einem begrenzten Teil des Kennfeldes. Bisher hat man sich in solchen Fällen damit beholfen, mit einer Breitbandlambdasonde die Gemischzusammensetzung zu analysieren. Dafür sind langwierige Fahrversuche mit einem Aufzeichnungsgerät erforderlich und anschließend ist man noch einige Zeit damit beschäftigt weniger Sekunden ein neues Kennfeld. Dabei richtet er sich nach den vom Autotune vorgegebenen AFR-Werten. AFR bedeutete Air Fuel Ratio und beschreibt das Verhältnis von Luft zu Benzin. 14,7 Teile Luft auf ein Teil Benzin ist als Lambda 1 definiert. Das Autotune geht in der Werkseinstellung auf ein acht bis 13 Prozent fetteres, leistungsförderndes Gemisch, also auf 13,6 bis 13,0.
Autotune-Kits ermöglichen das Abstimmen des Powercommander V während der Fahrt durch das Ermitteln der aktuellen Lambdawerte. Diese werden dann automatisch in eine neue Powercommander-Map umgerechnet und live beim Fahren eingesetzt. Es können Zielwerte vorgegeben werden um eine punktgenaue Optimierung der bestehenden Map zu erhalten. Autotune errechnet in Echtzeit eine entsprechende Anpassung der Map - unter Berücksichtigung der aktuellen Fahrzustände wie Airboxwirkung, Umweltbedingungen .
Eine gute Basismap ist die beste Voraussetzung für eine schnelle Optimierung durch Autotune !
Die Einstellungsvorgaben im Autotune mit ihren Möglichkeiten
Der Tester fährt auf der Autobahn mehrere Beschleunigungsmanöver und hat recht schnell ein brauchbares Grund-Mapping .
Man muss verschiedene Drosselklappenstellungen abfahren , um einen realen Wirkungsgrad in der Gemischregulierung zu bekommen .Würde aber nicht den 5. und 6. Gang für höhere Drehzahlen verwenden , weil man sonst das Gemisch zu sehr für die unteren Gänge an fettet . Durch den Staudruck strömt mehr Luft in die Zylinder .
Setze vorerst die AFR-Werte 2 + 5% auf 13 und bis 60% auf 13,2 . Danach wieder auf 13 bis 100% für alle Drehzahlen .
Man kann noch etwas im unteren Drehzahlbereich in den geringen Drosselklappenstellungen anfetten , also 12,8 ausprobieren.
Nach und nach kann man die Tabelle in der Aufstellung unter TRIM für den entsprechenden Zylinder anschauen . Die TRIM- Tabelle einfach unter Power Commander Werkzeuge - Konfiguration – Autotune – TRIM akzeptieren , anschliessend wird die Tabelle wieder auf Null gesetzt und die Basiskurve angepasst .